Das Schaltnetzteil ist eine elektronische Schaltung, die über eine mehrstufige Umwandlung eine verlustarme Transformation der Eingangsspannung in eine Ausgangsspannung mit vorgegebener Spannungs- oder Stromcharakteristik realisiert.

Schaltnetzteile werden üblicherweise mit der Abkürzung SNT oder SMPS bezeichnet. Letztere leitet sich vom englischen Begriff Switched-Mode Power Supply ab.


Wie ein herkömmliches, lineares Netzteil verwendet auch das SNT einen Transformator für die galvanische Trennung der Ausgangsspannung von der am Eingang anliegenden Wechselspannung. Ein entscheidender Unterschied des SNT zum konventionellen Netzteil besteht in der Zwischenstufe, die vor dem Transformator die Eingangsspannung zunächst gleichrichtet und dann in einem zweiten Schritt eine Wechselspannung mit einer höheren Frequenz erzeugt. Dieser Zwischenschritt reduziert die Anforderungen an die Baugröße des Transformators. Der Grund für diese Reduktion liegt in der Abhängigkeit, die zwischen der Frequenz und der von einem Trafo übertragbaren Leistung besteht. Schaltnetzteile lassen sich daher deutlich kleiner und leichter konstruieren als konventionelle Netzteile.

Der namensgebende Unterschied des SNT zum konventionellen Netzteil findet sich aber im Spannungsregler, der die Ausgangsspannung reguliert. Dieser arbeitet mit einem Transistor, dessen Ausgang zwischen den beiden Zuständen voll geöffnet und voll gesperrt hin und her schaltet. Er wird also wie ein Schalter eingesetzt und vermeidet die Zwischenzustände, die mit höheren Verlusten behaftet sind. Zudem lässt der Transistor nur soviel Energie passieren, wie am Ausgang benötigt wird, um die geforderte Spannung zu erhalten. Ein linearer Spannungsregler wandelt die übermäßige Energie dagegen über ohmsche Widerständen in Wärme um. Darüber hinaus benötigt der Spannungsregler des SNT nur sehr wenig Energie, wenn am Ausgang kein Strom abgenommen wird, das heißt, im Standby-Betrieb.

Die Abhängigkeit der Ausgangsspannung von der Eingangsspannung ist bei Schaltnetzteilen ebenfalls geringer als bei herkömmlichen Bauteilen für die Stromversorgung. Viele Schaltnetzteile lassen sich daher mit den üblichen Netzspannungen, 110 und 230 Volt betreiben, ohne dass eine Umschaltung notwendig ist.

Die bei Schaltnetzteilen eingangsseitig vorhandene Frequenzwandlerschaltung erzeugt prinzipiell Störungen der Sinusform der Eingangsspannung, die sich in das Leitungsnetz ausbreiten und unter Umständen den Einsatz eines Netzfilters erforderlich machen oder zumindest ratsam erscheinen lassen. Neuere Untersuchungen zeigen aber, dass diese Störungen in der Praxis geringer ausfallen, teilweise aber auch in anderen Frequenzbereichen auftreten als angenommen.

Zusammengefasst bestehen die Vorteile des Schaltnetzteils gegenüber dem linear geregelten Netzteil in der kleineren und leichteren Bauweise, der größeren Unabhängigkeit von der Höhe der Netzspannung der größeren Effizienz, die zu einem reduzierten Stromverbrauch und einer geringeren Wärmeproduktion führt. Auf der Gegenseite sind die höhere Komplexität des Schaltnetzteils und die Tendenz zur Erzeugung von Störungen im Leitungsnetz auf der Eingangsseite als Nachteile zu verzeichnen.


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