Elektromagnetische Verträglichkeit

Englisch: Electromagnetic Compatibility ($\text{EMC}$) / Spanisch: Compatibilidad Electromagnética ($\text{CEM}$) / Französisch: Compatibilité Électromagnétique ($\text{CEM}$) / Italienisch: Compatibilità Elettromagnetica ($\text{CEM}$)

Die Elektromagnetische Verträglichkeit ($\text{EMV}$) beschreibt die Fähigkeit eines elektronischen Gerätes oder Systems, in seiner elektromagnetischen Umgebung zufriedenstellend zu funktionieren, ohne dabei selbst unzulässige elektromagnetische Störungen zu verursachen, die andere Geräte beeinträchtigen könnten.

Allgemeine Beschreibung

In der Informationstechnologie ($\text{IT}$) ist die $\text{EMV}$ von fundamentaler Bedeutung, da moderne Computersysteme, Netzwerke und Kommunikationsgeräte mit sehr hohen Taktfrequenzen arbeiten. Diese Frequenzen können ohne geeignete Schutzmaßnahmen leicht als elektromagnetische Störungen ($\text{EMI}$) in die Umgebung abgestrahlt werden. Gleichzeitig müssen die $\text{IT}$-Geräte selbst immun gegen die $\text{EMI}$ sein, die von anderen Geräten (wie Mobiltelefonen, Funksendern oder Industrieanlagen) erzeugt wird.

Die $\text{EMV}$ wird in zwei Hauptaspekte unterteilt:

1. Störaussendung (Emission): Die Begrenzung der elektromagnetischen Energie, die ein Gerät abgibt.

2. Störfestigkeit (Immunität): Die Fähigkeit eines Gerätes, trotz externer oder interner Störungen weiterhin korrekt zu funktionieren.

Risiken und Herausforderungen in der $\text{IT}$

In $\text{IT}$-Umgebungen, insbesondere in Rechenzentren, Netzwerken und bei drahtlosen Technologien, führt mangelnde $\text{EMV}$ zu kritischen Problemen:

Gesetzliche und Technische Standards

Da elektromagnetische Störungen national und international den Handel sowie die öffentliche Sicherheit und Ordnung beeinträchtigen können, ist die $\text{EMV}$ in der $\text{IT}$ streng reguliert.

• $\text{CE}$-Kennzeichnung (Europa): Die $\text{CE}$-Kennzeichnung bescheinigt die Konformität mit europäischen Richtlinien, einschließlich der $\text{EMV}$-Richtlinie $\text{(2014/30/EU)}$. Ohne dieses Zeichen dürfen $\text{IT}$-Produkte in der $\text{EU}$ nicht vertrieben werden.

• $\text{FCC}$ (USA): Die Federal Communications Commission legt Grenzwerte für die $\text{EM}$ -Emissionen in den $\text{USA}$ fest, insbesondere für digitale Geräte.

• Normenreihen ($\text{IEC}/\text{CISPR}/\text{EN}$): Spezifische technische Normen (z. B. $\text{EN 55032}$ für Multimedia-Geräte) definieren detaillierte Testverfahren und Grenzwerte für Emission und Immunität.

Ähnliche Begriffe

• Elektromagnetische Interferenz ($\text{EMI}$): Die konkrete Störgröße oder die unerwünschte elektromagnetische Energie, die zu einer Beeinflussung führt (die Ursache des Problems).

• Signalintegrität ($\text{SI}$): Bezieht sich auf die Qualität des Signals entlang einer Übertragungsleitung. Eng verwandt mit $\text{EMV}$, da $\text{EMI}$ die $\text{SI}$ direkt beeinträchtigen kann.

• Cross-Talk (Übersprechen): Eine Form der $\text{EMI}$, bei der Signale zwischen benachbarten Leiterbahnen oder Kabeln ungewollt gekoppelt werden.

• Abschirmung (Shielding): Die Verwendung von leitfähigen Materialien (z. B. Metallgehäusen oder Folien) zur Begrenzung der $\text{EMI}$-Abstrahlung oder zur Erhöhung der Störfestigkeit.

Zusammenfassung

Die Elektromagnetische Verträglichkeit ($\text{EMV}$) ist ein kritischer Aspekt der Informationstechnologie, der die fehlerfreie Funktion elektronischer Geräte in einer komplexen elektromagnetischen Umgebung sicherstellt. Sie umfasst die Begrenzung der Störaussendung von $\text{IT}$-Geräten und deren Störfestigkeit gegen externe Interferenz. Durch die Einhaltung strenger internationaler Normen ($\text{CE},\text{FCC}$) wird gewährleistet, dass $\text{IT}$-Systeme zuverlässig arbeiten, Datenintegrität gewahrt bleibt und keine Störungen in der Kommunikations- und Funkinfrastruktur verursacht werden.

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